1991 …
… kaufte ich mir Sammy, einen kräftigen Haflingerwallach. Von ihm und mit ihm habe ich viel gelernt über Pferde, ihre Ausbildung und den Umgang mit ihnen. Als Kind habe ich in einer ganz normalen Reitschule „englisch“ reiten gelernt. Mit Sammy entdeckte ich neue Facetten und Ausbildungsmethoden in der Reiterei. Mal alleine, mal mit anderen MitreiterInnen war ich viel unterwegs mit ihm. Mal nebenher laufend, mal reitend. Mal bei Kursen, mal bei Wanderreittreffen. Bei kurzen Ritten oder auch langen Wanderritten (z.B. nach Offenburg).
Zu Anfang war er nicht wirklich kooperativ, doch über viel Bodenarbeit und das viele zusammen unterwegs sein, sind wir zusammengewachsen und Sammy wurde zu einem tollen Wanderreitpferd.
Mit 36 Jahren ist er Anfang 2016 gestorben.
Als zweites Pferd kam der Haflinger-jährlingshengst Nick zu mir. Auch bei seiner Ausbildung habe ich noch einiges dazugelernt, war er doch ein ganz anderer Charakter als Sammy.
Seine Zeit auf der Hengstweide mit anderen Kumpels hat mich viel über Pferdeverhalten gelehrt.
Er wurde auch mein Führpferd nach der Gründung des Betriebes.
Leider wurde er nur 15 Jahre alt.
1998 …
… hab ich den Schritt gewagt und den Wanderreitbetrieb „Mit Pferden auf dem Weg“ gegründet. Ein Jahr neben meinen Beruf als Jugendreferentin im Evangelischen Jugendwerk wurde der Betrieb aufgebaut.
Die Schwerpunkte verlagerten sich im Laufe der Jahre. War zu Beginn der Reitunterricht für Kinder im Gelände von großer Bedeutung, sind nun die Wanderritte, Ausritte und der Reitunterricht für Erwachsene im Gelände wichtigste Standbeine.
Zum Team kamen Arbeitspferde der verschiedensten Rassen (Haflinger, Merens, Konik, Bosniake, Tinker, Shetlands), die handlich genug waren, aber auch für Kinder und Erwachsene und die Wanderreiterei geeignet waren.
Das Motto des Betriebes „Mit Pferden auf dem Weg“ heißt nicht nur, einfach unterwegs mit den Pferden zu sein und die Schönheit der Alb im Sattel zu entdecken. Wir sind auch zusammen auf dem Weg hin zu einer guten Verständigung, damit beide – Pferd und Mensch – vergnüglich zusammen unterwegs sind.
2007 …
… zog mit Lukas das erste Maultier in den Stall ein.
Ich hatte schon 2002 das Vergnügen gehabt, Maultiere zu reiten und sie haben mich sehr angesprochen. Da in Deutschland aber Maultiere keine Rolle spielten, kamen sie für mich erst mal als Teammitglieder nicht in Frage.
Als dann immer mehr Betriebe mit Wanderritten warben, erinnerte ich mich und beschloss, mit den Maultieren eine neue Nische zu besetzen.
Es war gar nicht so einfach, reitbare Maultiere und dann noch in guter Größe zu finden. Inzwischen jedoch gehören 15 Maultiere zur Herde und stellen gegenüber den 3 Pferden den größten Anteil in der Herde. „Muli“ ist übrigens einfach die Kurzform von Maultier.
Ich möchte sie nicht mehr missen, sind sie doch tolle Wanderreit- und Trekkingtiere mit hohen Kuschelfaktor.
Und das Schöne ist, dass immer mehr Menschen die Faszination der Maultiere entdecken.
Inzwischen ist die Maultierstute Bubble meistens mein Führtier.
2021 …
wagten wir den Schritt auf einen eigenen Hof, den Maultierhof in Bad Wildungen – Wega.
Damit können wir ganz selber gestalten (und müssen auch). Die Herde hat einen Offenstall mit großem befestigtem Auslauf am Hang und Wälzstellen, eine kleine Baumwiese und Koppeln.
Seit Mitte 2023 ist unsere Tierhaltung mit dem RAL Gütezeichen Pferdehaltung ausgezeichnet – wir sind auf dem richtigen Weg!
Der Maultierhof soll auch der Natur Raum geben. Viele grüne Ecken, unterschiedliche Naturlebensräume bereichern den Hof. Viele Sitzgelegenheiten im Grünen laden zum Verweilen auf dem Hof ein.
Für Kurse gibt es einen hellen Aufenthaltsraum geben und für TeilenehmerInnen nach Absprache die Möglichkeit, auf dem Hof zu übernachten.
Stück für Stück wird der Hof auch energetisch saniert. Eine neue Pelletheizung für den Hof und neue Fenster im Aufenthaltsraum sind schon eingebaut.
Du findest bei uns viele Dinge, die schon mal anderswo im Einsatz waren, denn Wiederverwendung ist die beste Möglichkeit ein Stück nachhaltiger zu leben und spart so nicht nur uns Kosten.
Natürlich nutzen wir Ökostrom-Produkt des regionalen Anbieters, das zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt.
Julia Krüger
Die Leidenschaft für die Natur, an Tieren und Pflanzen, für Ökosysteme wie vor allem für den Wald gehört quasi schon immer zu meinem Leben dazu.
Das Reiten und gemeinsamen Unternehmungen mit Pferden begannen bei mir als Elfjährige konkret zu werden.
Hier ein paar Eckdaten:
Julia Krüger
Geboren 1965 in Westfalen
1989 -2021 auf der Münsinger Alb
Seit Juni 2021 in Bad Wildungen
1985 – 1989 Ausbildung zur Bezirksjugendreferentin
1989 – 1999 Bezirksjugendreferentin
im Evangelischen Jugendwerk Bezirk Münsingen
1993 – 1995 Fortbildung Gruppenarbeit
1996 – 1998 Weiterbildung zur Spiel- und Theaterpädagogin
1998 – 2000 Weiterbildung zur Wanderrittführerin DWA
mit Prüfungsritt in den Hochvogesen
2008 – 2010 Weiterbildung zur Waldpädagogin
2011 – 2021 Bildungspartnerin des Biosphärengebietes Schwäbische Alb
2013 – 2014 Weiterbildung in Fotografie
2019 – 2021 Weiterbildung Entspannungspädagogik
Seit 2021 Weiterbildung Systemische Beratung